Justierverfahren nach Näbauer

Das Justierverfahren nach Näbauer gilt aktuell als das genaueste der Feldverfahren im Nivellement. Es werden zwei Lattenstandpunkte A und B eingesetzt. Außerdem erfolgt der Aufbau mit zwei Instrumentenstandpunkten I und II, die jeweils im gleichen Abstand voneinander entfernt aufgestellt werden, z.B. in einer Entfernung von 20m.

Justierverfahren nach Näbauer (Feldverfahren)
Justierverfahren nach Näbauer (Feldverfahren)
STP I STP II
\Delta h=L'_{A1}-L'_{B1}

unbekannt

 \Delta h=L'_{A2}-L'_{B2}
L_{A1}=L'_{A1}-\Delta

L_{B1}=L'_{B1}-2 \Delta

L_{A2}=L'_{A2}-2 \Delta

L_{B2}=L'_{B2}- \Delta

\Delta h'_1=L_{A1}-L_{B1}

messbar

\Delta h'_2=L_{A2}-L_{B2}
\Delta h'_1=L'_{A1}-L'_{B1}+\Delta

Da \Delta h=L'_{A1}-L'_{B1}

\Rightarrow \Delta h'_1=\Delta h+\Delta

\Delta h'_2=L'_{A2}-L'_{B2}-\Delta

Da \Delta h=L'_{A2}-L'_{B2}

\Rightarrow \Delta h'_2=\Delta h-\Delta

∆h bildet sich aus dem Mittel: \Delta h=\frac{\Delta h'_1+\Delta h'_2}{2}

2∆ bildet sich aus der Differenz: 2\Delta =\Delta h'_1-\Delta h'_2

Vorteile

Durch den symmetrischen Aufbau werden die Einflüsse von symmetrischer Refraktion und Erdkrümmung eliminiert (vgl. Witte/Sparla, 2015, S. 144). Aus diesem Grund ist es dem Verfahren nach Kukkamäki vorzuziehen. Außerdem tritt durch den symmetrischen Aufbau kein Höhenversatz auf, weil das Gerät auf beiden Standpunkten erst horizontiert und dann nicht mehr gedreht wird (vgl. Witte/Sparla, 2015, S. 145).

Anmerkung

Das Verfahren nach Näbauer ist dem nach Förstner sehr ähnlich. Hier werden nur die Lattenstandpunkte mit den Instrumentenstandpunkten getauscht. Dadurch spielt bei Förstner die systematische Abweichung „Höhenversatz“ mit ein, die bei Näbauer nicht auftritt.

Literaturempfehlung:

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